Nur der Mittelstand und höhere Schichten konnten sich in den letzten Jahren die Flucht aus dem von Bürgerkrieg verheerten Syrien oder Irak leisten. Das geht aus einer in Österreich unter Flüchtlingen gemachten Umfrage hervor, die mehr als 1300 Personen umfasst hat, vom Wittgenstein-Zentrum in Wien durchführt wurde und jetzt in der amerikanischen Fachzeitschrift Plos erschienen ist.
Fast alle der Befragten haben Europa über die Türkei erreicht. Etwa ein Viertel musste für die Flucht weniger als 2.000 Dollar - pro Kopf - zahlen, ein weiteres Viertel bis zu 3000 Dollar. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahreseinkommens vor Kriegsbeginn, 2011 lag es in Syrien bei 3000 Dollar. 20 Prozent mussten den Schleppern bis zu 4000 Dollar übergeben, 30 Prozent beziffern ihre Reisekosten auf mehr als 4000 Dollar pro Person.
Jeweils mehr als ein Drittel der Befragten stammten aus Syrien und dem Irak, 16 Prozent waren Afghanen. Die meisten stammten aus den vom Krieg betroffenen Städten Aleppo, Homs, Damaskus, Bagdad und Basra. Vor ihrer Flucht nach Österreich lebten vier Fünftel im eigenen Haus oder im Haus ihrer Familie, während nur 20 Prozent zur Miete wohnten.