Nach einem Selbstmordanschlag auf einen großen Schrein liberaler Sufi-Muslime in Südpakistan sind mindestens 72 Menschen getötet worden. Bis zu 250 weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete der Sender Geo TV am Donnerstag unter Berufung auf den Polizeichef der Provinz. Demnach handelte es sich um einen Selbstmordanschlag. Zu der Tat bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Nach Angaben des Polizeichefs der Provinz, Allahdino Khawaja, handelte es sich um einen Selbstmordanschlag. Zu der Tat hatte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannt.
Der sehr bekannte, im 14. Jahrhundert erbaute Schrein ist jede Woche ein Anziehungspunkt für Hunderte Gläubige. Die Zeitung "Dawn" berichtete, der Tempel sei donnerstags besonders gut besucht. Der Sufi-Zweig des Islam ist den sunnitischen islamistischen Gruppen im Land ein Dorn im Auge. Es gibt in Pakistan regelmäßig Anschläge auf Sufi-Stätten. Zuletzt waren im November bei einem Anschlag auf einen Tempel in Baluchistan mindestens 52 Menschen getötet worden.
Explosion in Bagdad
Bei der Explosion einer Autobombe in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Donnerstag nach Polizeiangaben mindestens 52 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt worden. Die Bombe detonierte in der Nähe eines belebten Markts für Gebrauchtwagen im südlichen Stadtviertel Bajaa. In sozialen Medien waren mit Handys aufgenommene Bilder mit verkohlten Leichen und starken Zerstörungen zu sehen.
Die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte über ihr Sprachrohr Amak den Terroranschlag, der auf Schiiten abgezielt habe, für sich. Es handelte sich um den schwersten Terrorangriff in Bagdad in diesem Jahr. Die Bombe explodierte in einem geparkten Auto im südwestlichen Stadtteil Al-Bajaa. In dieser Gegend gibt es nach den Worten des Sprechers viele Autoläden.
Die irakische Hauptstadt war in den vergangenen Monaten immer wieder Ziel von Anschlägen des IS. Die Extremisten stehen wegen einer Militäroffensive auf ihre Hochburg Mosul im Norden des Landes unter Druck. Sie versuchen, die Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten im Land anzuheizen und die fragile Sicherheitslage im Irak weiter zu destabilisieren. Die Jihadisten sehen die Angehörigen der schiitischen Konfession als Abtrünnige
Im Juli 2016 musste Innenminister Mohammed Al-Ghabban wegen der desaströsen Sicherheitslage in Bagdad zurücktreten. Damals starben bei einem Autobomben-Anschlag, zu dem sich der IS bekannte, fast 300 Menschen. Ende Jänner bestätigte das irakische Parlament mit Kasim Al-Arradschi von der schiitischen Badr-Organisation den neuen Leiter des Innenressorts.
In Mosul konnte die irakische Armee zuletzt einen Etappensieg feiern, als die Streitkräfte den gesamten Ostteil der Stadt eingenommen hatten. Der Kampf gegen den IS in der Stadt dürfte aber noch Wochen und Monate weitergehen.