Der neue US-Außenminister Rex Tillerson hat Russland aufgefordert, die Bestimmungen des Minsk-Abkommens zur Beilegung des Konfliktes in der Ukraine zu respektieren. Die USA erwarteten von Russland, dass es sich für eine Entspannung der Lage in der Konfliktregion einsetze, erklärte Tillerson am Donnerstag nach seinem ersten Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Bonn.

Der neue US-Präsident Donald Trump hatte eine Annäherung an Moskau signalisiert, was Fragen zur Haltung der USA im Ukraine-Konflikt aufgeworfen hatte. Die Beziehungen zwischen den USA und Russland waren in den vergangenen Jahren unter anderem wegen des Ukraine-Konflikts angespannt gewesen. Trump hatte sich im Wahlkampf für ein besseres Verhältnis der beiden Länder ausgesprochen. Zuletzt hatte er allerdings auch von der Notwendigkeit einer Rückgabe der von Russland annektierten Halbinsel Krim an die Ukraine gesprochen, was aus Moskau umgehend zurückgewiesen wurde.

Tillerson sagte bei dem G-20-Außenministertreffen in Bonn weiter, die USA würden eine Zusammenarbeit mit Russland auf den praktischen Feldern erwägen, "von denen das amerikanische Volk profitiert". Dies habe er bereits bei der Senatsanhörung zu seiner Bestätigung im Amt erklärt.

Auf Separatisten einwirken

Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel hat Russland aufgefordert, seinen Einfluss auf die prorussischen Separatisten in der Ostokraine zugunsten einer Entspannung der Lage dort geltend zu machen. Dabei gehe es "um den vereinbarten Rückzug von Waffen von den Orten heftiger Konfrontation", hieß es am Donnerstag aus deutschen Delegationskreisen am Rande des Außenministertreffens in Bonn.

Gasgeber Gabriel war dort zu einem etwa einstündigen Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zusammengekommen. Beide begrüßten demnach, dass es am Samstag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz ein Treffen der Außenminister Russlands, Deutschlands, der Ukraine und Frankreichs geben soll. Dabei solle es vor allem "um Wege zu einem nachhaltigen Waffenstillstand gehen", hieß es von deutscher Seite. Der Rückzug von Waffen von der Frontlinie sei vor allem erforderlich, um die brüchige Waffenruhe in der zuletzt heftig umkämpften Ortschaft Awdijiwka zu stärken.