Führende Mitarbeiter des Wahlkampfteams von US-Präsident Donald Trump hatten einem Bericht der "New York Times" zufolge Kontakte zu ranghohen russischen Geheimdienstmitarbeitern. Die Zeitung berief sich am Dienstag auf "vier derzeitige und frühere amerikanische Behördenvertreter".
Dem Bericht zufolge belegen abgefangene Telefonate und Mitschnitte von Telefongesprächen, dass Kampagnen-Mitarbeiter im Wahlkampfjahr wiederholt mit russischen Geheimdienstlern in Kontakt getreten seien. Zweck und Inhalte der Gespräche wurden nicht bekannt. Namentlich wurde nur Trump-Mitarbeiter Paul Manafort genannt.
Die Anrufe seien von US-Justizbehörden und US-Geheimdiensten abgefangen worden. Besonders brisant daran ist laut "New York Times", dass sie "in etwa zu derselben Zeit" stattgefunden hätten, als die Ermittlungsbehörden und Aufklärungsdienste zunehmend Hinweise darauf erhalten hätten, dass Russland versuche, durch Cyberangriffe auf die US-Demokraten die Präsidentschaftswahl zu stören.
Keine Beweise
Die Zeitung berief sich bei dieser zeitlichen Einordnung auf drei der von ihr befragten Behördenvertreter, die sich demnach privat zu den laufenden Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Trumps Nationalem Sicherheitsberater Michael Flynn äußerten. Beweise für eine mögliche Zusammenarbeit mit der russischen Seite gebe es aber den Informanten zufolge bisher nicht.
Der Lobbyist und Politikberater Manafort war für mehrere Monate Chef von Trumps Wahlkampfteam. Manafort, der enge berufliche Kontakte nach Russland und in die Ukraine pflegt, nannte den Bericht "absurd". "Ich habe niemals wissentlich mit russischen Geheimdienstbeamten gesprochen und ich war niemals an irgendetwas beteiligt, das mit der russischen Regierung oder der Verwaltung von (Präsident Wladimir) Putin oder den anderen Angelegenheiten zu tun habt, die heute Gegenstand von Untersuchungen sind", sagte Manafort der Zeitung.
Flynn war am Montag wegen Falschbehauptungen über Telefonate mit dem russischen Botschafter zurückgetreten. Trumps Ex-Sicherheitsberater soll noch vor dem Amtsantritt der neuen Regierung und damit ohne Befugnis mit Russlands Botschafter in Washington über die US-Sanktionen gegen Moskau gesprochen haben. Über diese Kontakte soll Flynn Vizepräsident Mike Pence falsch informiert haben.