Nach dem neuerlichen nordkoreanischen Raketentest berät am Montag der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung über den Vorgang. Die amtierende ukrainische Ratspräsidentschaft bestätigte, dass das Treffen des UN-Sicherheitsrates am Montag stattfinden werde. Das Gremium werde voraussichtlich um 17.00 Uhr (Ortszeit, 23.00 Uhr MEZ) zusammenkommen.

Die USA, Japan und Südkorea hatten das Treffen gefordert. Zuvor hatte Pjöngjang nach eigenen Angaben eine ballistische Boden-Boden-Mittelstreckenrakete vom Typ Pukgukson-2 "erfolgreich" getestet.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Nordkorea trotz internationaler Sanktionen mehr als zwanzig Raketentests und zwei Atomtests absolviert - soviel wie nie zuvor - und damit gegen UN-Resolutionen verstoßen.

Erfolgreicher Raketentest

Nordkorea teilte am Montag über die staatliche Nachrichtenagentur KCNA mit, der Test der Rakete vom Typ Pukguksong-2 sei erfolgreich gewesen. Machthaber Kim Jong-un habe ihn persönlich überwacht. Die Rakete sei zum Schutz der Nachbarländer in einem steilen Winkel gestartet worden. Sie wurde im Westen des abgeschotteten Landes abgefeuert und stürzte nach rund 500 Kilometern östlich der Küste ins Japanische Meer. Südkoreanischen Militärvertretern zufolge erreichte sie eine Höhe von 550 Kilometern. Zuletzt hatte Nordkorea im Oktober zwei Raketen getestet. Dabei handelte es sich um Mittelstrecken-Raketen vom Typ Musudan. Nach Angaben der USA und Südkoreas waren beide Versuche gescheitert.

Der neue Test wurde international verurteilt. Man habe mit einer solchen Provokation nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump gerechnet, sagte Regierungsberater Stephen Miller am Sonntag in Washington. "Das war keine Überraschung." Die vitalen Bündnisse der USA in der Pazifik-Region würden gestärkt. Ein Anwachsen der Feindseligkeiten, die man in den vergangenen Jahren in Nordkorea beobachtet habe, solle vermieden werden. Die US-Regierung will nun unter anderem China dazu drängen, seinen Einfluss stärker geltend zu machen, um Nordkorea Einhalt zu gebieten.

Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel warf Nordkorea vor, auch 2017 seine Völkerrechtsbrüche fortzusetzen. Er forderte die kommunistische Führung in Pjöngjang auf, "zur Vernunft zu kommen und alle Sicherheitsratsresolutionen in vollem Umfang zu respektieren."