Wenn Bundespräsident Alexander Van der Bellen heute zu seiner ersten Auslandsreise aufbricht und diese ihn, noch dazu in Begleitung von Bundeskanzler Christian Kern, nach Brüssel und Straßburg führt, hat das natürlich Bekenntnischarakter. Traditionellerweise absolviert das österreichische Staatsoberhaupt seinen ersten Auslandsbesuch in der Schweiz. Aber dorthin wird Van der Bellen erst im Anschluss an die Treffen mit den Präsidenten der drei EU-Institutionen Jean-Claude Juncker (Kommission), Donald Tusk (Rat) und Antonio Tajani (Europaparlament) reisen.
„Österreich kann nur in einem gemeinsamen Europa bestehen“, fasst Reinhard Pickl-Herk, Sprecher des Präsidenten, das mit der Wahl des ersten Reiseziels ausgesendete politische Signal gegenüber der Kleinen Zeitung zusammen.
Höhepunkt der ersten Reise wird Van der Bellens Auftritt im Europaparlament sein, wo der Bundespräsident vor dem Plenum eine Rede halten wird.
Der neue Hausherr in der Hofburg hat im Wahlkampf keine Zweifel daran gelassen, dass Europa ihm eine Herzensangelegenheit ist. Anders als sein Gegenkandidat Norbert Hofer von der FPÖ warb er offensiv für eine starke Einbindung Österreichs in die EU und warnte eindringlich vor den Folgen eines Austritts Österreichs aus der Europäischen Union.
Von Stefan Winkler