Zwei französische Präsidentschaftskandidaten haben vor einer Gefährdung des Euro im Falle eines Wahlsieges der rechtsextremen Kandidatin Marine Le Pen gewarnt. "Wir müssen die Drohung ernst nehmen, denn überall in Europa schreiten die Parteien der Lüge und des Nationalismus voran", sagt der sozialliberale Kandidat Emmanuel Macron dem "Handelsblatt" (Montag).
Aber Macron ist sich sicher: "Marine Le Pen gewinnt diese Wahl nicht, Frankreich scheidet nicht aus dem Euro aus, weil die Franzosen das nicht wollen."
Vorsichtiger
Der konservative Kandidat Francois Fillon äußerte sich etwas vorsichtiger. "Der Euro ist ein großer Erfolg der europäischen Einigung, er sichert uns niedrige Zinsen - doch es wäre gefährlich, ihn als unerschütterliche Errungenschaft anzusehen", sagte er der Zeitung. "Damit er überlebt, muss jeder Staat die notwendigen Strukturreformen angehen, dafür trete ich ein." Auch Fillon erwartet, dass Le Pen geschlagen werden kann.
Die 48-Jährige Le Pen liegt zwar in Umfragen für die erste Runde der Präsidentschaftswahl vorne und kann daher mit dem Einzug in die Stichwahl rechnen. Für diese entscheidende Abstimmung im Mai wird ihr allerdings aktuell eine deutliche Niederlage vorhergesagt. Allerdings hatten Umfragen im vergangenen Jahr auch eine Mehrheit gegen den Brexit und eine Wahlniederlage Donald Trumps bei der US-Präsidentenwahl vorhergesagt.