Seit Mittwoch in der Früh läuft in der ostdeutschen Stadt Cottbus eine Razzia gegen die "Reichsbürger"-Szene. Im Fokus stehe ein 55-Jähriger, der mit Waffen gehandelt haben soll, obwohl er dafür keine Erlaubnis hat. Der Mann sei unabhängig davon verhaftet worden, weil Haftbefehle gegen ihn wegen nicht gezahlter Schulden vorlagen.
Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei durchsucht Wohn- und Geschäftsräume nach Beweismitteln, wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Sogenannte "Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Stattdessen behaupten sie, das Deutsche Reich (1871-1945) bestehe fort. Sie sprechen Verfassung, Behörden und Gerichten in Deutschland die Legitimität ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide.
Die Bewegung wird vom deutschen Verfassungsschutz (Inlandsgeheimdienst) beobachtet. Sie hat zudem in der Vergangenheit Gewaltpotenzial gezeigt. So hatte im fränkischen Georgensgmünd im vergangenen Herbst ein "Reichsbürger" einen Polizisten erschossen.