Im Bürgerkriegsland Syrien soll ab Mitternacht eine landesweite Feuerpause in Kraft treten. Dies bestätigten am Donnerstag zeitgleich die syrische Armee, der russische Präsident Wladimir Putin sowie der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu. Ausgenommen sind demnach der IS, die Fatah al-Sham (früher Al-Nusra-Front) sowie mit ihnen verbündete Gruppen.

Das Oppositionsbündnis Syrische Nationale Koalition (SNC) bekundete über seinen Sprecher Ahmed Ramadan Unterstützung für die Feuerpause und rief alle Kräfte zu deren Einhaltung auf. Der Waffenstillstand war unter Vermittlung Russlands und der Türkei zustande gekommen.

"Es wurden drei Dokumente unterzeichnet, das erste wurde zwischen der syrischen Regierung und der bewaffneten Opposition abgeschlossen und legt eine Feuerpause auf dem gesamten syrischen Territorium fest", erklärte Putin in Moskau. Die anderen beiden Texte beträfen die nötigen Maßnahmen um dies umzusetzen bzw. geplante Friedensverhandlungen. Putin kündigte zugleich eine "Reduktion" russischer Truppen im Bürgerkriegsland an. Sein Land werde jedoch "auf jeden Fall den Kampf gegen den internationalen Terrorismus fortsetzen", so der russische Präsident.

Trump könne sich anschließen

"Mit diesem Abkommen verpflichten sich die Kriegsparteien, alle bewaffneten Attacken einzustellen - inklusive Luftschlägen - und versprechen, die von ihnen kontrollierten Gebiete nicht auszuweiten", hieß in einem vom türkischen Außenministerium verbreiteten Statement. Zudem würden sich Vertreter der syrischen Regierung und der Opposition "bald" im kasachischen Astana treffen, um unter Beisein der Garantiemächte Russland und Türkei Friedensgespräche zu starten.

Außenminister Sergej Lawrow sagte, die USA könnten sich den Friedensbemühungen nach der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump anschließen. Auch Ägypten, Saudi-Arabien, Katar, Irak und Jordanien seien eingeladen, sich dem Prozess anzuschließen.

Rolle der Kurden unklar

Ob bezeihungsweise welche Rolle kurdische Gruppen in den Verhandlungen spielen sollen, war zunächst unklar. Die Türkei hat zuletzt ihre Angriffe gegen die kurdische Terrormiliz PKK und nach türkischen Angaben mit ihr verbündeten kurdischen Milizen in Nordsyrien verstärkt. In der Mitteilung des türkischen Außenministeriums wird erwähnt, dass vom UN-Sicherheitsrat als Terrororganisation eingestufte Bewegungen von der Waffenruhe ausgenommen sind. Die PKK wird zwar von der EU, den USA und der Türkei als Terrororganisation gesehen, nicht jedoch von der UNO.