US-Präsident Barack Obama wird nicht an der Beerdigung des verstorbenen kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro teilnehmen. Obama werde nicht zu der für Sonntag geplanten Zeremonie in Santiago de Cuba reisen, erklärte am Montag der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest. Er ließ offen, wer die US-Delegation bei der Beisetzung anführen wird.
Zuvor kündigte bereits der kanadische Premierminister Justin Trudeau an, nicht zum Begräbnis Castros anzureisen. Allzu wohlwollende Kondolenzworte Trudeaus für Castro hatten in Kanada für Aufregung gesorgt.
Castro war in der Nacht zum Samstag im Alter von 90 Jahren in Havanna gestorben. In Havanna begannen am Montag mehrtägige Trauerfeierlichkeiten für den langjährigen Staatschef. Ab Mittwoch soll die Urne mit Castros Asche in das 900 Kilometer entfernte Santiago de Cuba gebracht werden. In der Stadt im Südosten des Inselstaats soll er am Sonntag schließlich beerdigt werden.
Obama hatte Castro nach dessen Tod als "einzigartige Persönlichkeit" gewürdigt und den Kubanern die Freundschaft der USA versichert. Der scheidende US-Präsident hatte zusammen mit dem kubanischen Staatschef Raúl Castro die Annäherung der jahrzehntelang verfeindeten Nachbarstaaten vorangetrieben. Im Juli 2015 nahmen Kuba und die USA ihre diplomatischen Beziehungen wieder auf.