Seit Wiederaufnahme der Luft- und Artillerieangriffe auf den von Rebellen gehaltenen Ostteil der syrischen Metropole Aleppo vor einer Woche sind dort nach Oppositionsangaben mindestens 141 Zivilisten getötet worden. Darunter seien 18 Kinder, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mit.
Hunderte Menschen seien durch russische und syrische Luftangriffe sowie Granatbeschuss verletzt worden. Im Westteil der Stadt, der von Regierungstruppen kontrolliert wird, seien 16 Zivilisten durch Beschuss der Rebellen getötet und Dutzende verletzt worden. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Selbstmordversuche unter Kindern
Viele Kinder in der umkämpften syrischen Großstadt Aleppo leiden nach Angaben der Nothilfe-Koordinatorin der SOS-Kinderdörfer in Syrien, Katarina Ebel, unter Depressionen, manche seien selbstmordgefährdet. "Ein Junge, der sich das Leben nehmen wollte, war erst zwölf Jahre alt", sagte sie der "Passauer Neuen Presse"
Am 15. November hatte die syrische Armee mit russischer Luftunterstützung nach einwöchiger Unterbrechung ihre Angriffe auf den belagerten Ostteil Aleppos wieder aufgenommen. Dabei wurden nach Angaben von lokalen und internationalen Hilfsorganisationen alle großen Krankenhäuser zerstört.
Die Nahrungsmittelvorräte im belagerten Ostteil der Stadt Aleppo gehen nach Angaben der UNO zur Neige. Derzeit würden "die letzten Essensrationen" ausgegeben, in der kommenden Woche werde es "nichts mehr zu verteilen geben", sagte der Chef der UN-Hilfsmission für Syrien, Jan Egeland, am Donnerstag in Genf.