Österreich hat am Mittwoch im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Marrakesch den Klima-Negativpreis "Fossil des Tages" erhalten. "Grund für die Auszeichnung ist die katastrophale Bilanz Österreichs bei der Entwicklung der klimaschädlichen Treibhausgase sowie das Fehlen einer Zusage für die internationale Klimafinanzierung", hieß es in einer Aussendung von Greenpeace.
"Österreich hat diese Auszeichnung mehr als verdient. National wie international legt Österreich im Klimaschutz eine katastrophale Leistung hin. Der Klimavertrag von Paris ist und bleibt hierzulande ein leeres Versprechen", sagte Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace in Österreich. Der Emissions-Ausstoß sei auf dem gleichen Stand wie im Jahr 1990, "obwohl Österreich die besten Voraussetzungen hätte, um auf erneuerbare Energien umzusteigen".
Auch bei der internationalen Klimafinanzierung schweige Österreich bisher. "Afrikanische Staaten erleben Dürren, kleine Inselstaaten sind durch den steigenden Meeresspiegel in ihrer Existenz bedroht und Österreich schaut nur zu", meinte Pawloff. In Paris wurden ab 2020 100 Milliarden US-Dollar jährlich für weniger entwickelte Staaten versprochen. Minister Andrä Rupprechter (ÖVP) müsse die Beschlüsse von Paris ernst nehmen und endlich handeln. "150 Millionen Euro an staatlichen Zuschüssen pro Jahr wären ein fairer Beitrag Österreichs", sagte der Sprecher.
Das "Fossil des Tages" wird bei der Weltklimakonferenz in Marrakesch täglich vom Dachverband Climate Action Network vergeben. Neben Österreich wurde am Mittwoch auch Australien mit dem Negativpreis bedacht.