Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben am Wochenende zehn Terrorverdächtige aus zentralasiatischen Staaten festgenommen. Sie hätten ein Jahr nach der islamistischen Anschlagsserie von Paris ähnliche Angriffe in Moskau und St. Petersburg geplant, berichteten russische Medien.
Die sieben in St. Petersburg festgenommenen mutmaßlichen Jihadisten wollten dort zwei große Einkaufszentren angreifen, wie das Informationsportal fontanka.ru am Sonntag meldete.
Sprengsätze und Schnellfeuergewehre
In der Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta" hieß es unter Berufung auf Sicherheitsdienste, mehrere Sprengsätze sollten zeitgleich an gut besuchten Orten explodieren. Zugleich sollten in verschiedenen Teilen der Städte "Terroristen mit Schnellfeuergewehren in die Menge schießen".
Während der Festnahmen wurden dem FSB zufolge vier selbst gebaute Bomben, Schusswaffen, Zünder und Munition beschlagnahmt. Die Razzien wurden demnach in Zusammenarbeit mit den kirgisischen und tadschikischen Behörden vorgenommen. Die Festgenommenen hätten zugegeben, Kontakte zu Führungsmitgliedern der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak unterhalten zu haben.
An der Seite des IS
Nach Angaben der Behörden in den mehrheitlich muslimischen Staaten Tadschikistan und Kirgistan kämpfen tausend Tadschiken und etwa 500 Kirgisen an der Seite des IS.
Der FSB veröffentlichte Aufnahmen eines offenbar jugendlichen Tadschiken in Handschellen. Dieser sagt aus, sein Bruder kämpfe in Syrien, und er selbst wollte in Moskau einen "Terrorangriff" verüben.
Am 13. November 2015 hatten islamistische Angreifer in der französischen Hauptstadt 130 Menschen getötet, davon allein 90 in der Konzerthalle Bataclan. Rund 400 weitere Menschen wurden verletzt, neun von ihnen werden noch immer im Krankenhaus behandelt.