Die Chance für den deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier, als Nachfolger von Joachim Gauck Bundespräsident zu werden, ist gestiegen.

Die SPD hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier als möglichen gemeinsamen Kandidaten vorgeschlagen. Dem stimmte die Union bisher aber nicht zu.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) könne jetzt davon ausgehen, dass die CSU zwar den Grünen-Politiker Winfried Kretschmann kategorisch ablehne, den SPD-Mann Steinmeier als Kandidaten aber nicht ausschließen. Das verlautete am Samstag aus Koalitionskreisen.

Die drei Parteivorsitzenden der Großen Koalition, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer und SPD-Chef Sigmar Gabriel, wollen heue Nachmittag im Kanzleramt über die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck beraten. Geklärt werden soll, ob sie sich noch auf einen gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Staatsoberhaupts einigen können.

Die SPD hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier als möglichen gemeinsamen Kandidaten vorgeschlagen. Dem stimmte die Union bisher aber nicht zu. Die Wahl in der Bundesversammlung ist am 12. Februar.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am Samstag noch einmal betont, er strebe das Amt nicht an.

"Ich bin gern Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und es wird auch sehr, sehr, sehr wahrscheinlich so bleiben", sagte Kretschmann am Samstag auf dem Parteitag der Grünen in Münster vor Journalisten des SWR. "Ich strebe das Amt nicht an."

Scheitert die Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten, wird erwartet, dass SPD und Union jeweils einen eigenen Vorschlag machen. Wen die Union in dem Fall aufstellt, ist bisheer offen. Es könnten dann die Grünen als Partner ins Spiel kommen. Denn auch Schwarz-Grün hätte in der Bundesversammlung am 12. Februar eine absolute Mehrheit.

Deshalb wird heftig über Kretschmann spekuliert, der in Baden-Württemberg eine grün-schwarze Koalition anführt. Nach Medienberichten hat Merkel mit Kretschmann auch schon darüber gesprochen.