Die EU-Außenminister beraten heute Abend in Brüssel über die Folgen des Trump-Wahlsieges.
Das Sondertreffen war vom deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagen worden. Der sozialdemokratische Politiker warnte vor größeren internationalen Verwerfungen durch die Wahl Trumps. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass die amerikanische Außenpolitik für uns weniger vorsehbar wird", sagte er. Die USA könnten künftig wieder häufiger alleine entscheiden.
Trump hatte unter anderem angekündigt, die Leistungen der USA für die NATO auf den Prüfstand zu stellen. Er sorgte auch mit Aussagen zum Syrien-Krieg, dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus sowie den Beziehungen zu Russland und China für Aufsehen.
EU-Spitzenpolitiker ließen in ihren Reaktionen auf Trumps Wahlsieg durchblicken, dass die Europäische Union künftig eigenständiger agieren will. "Wir werden weiterhin zusammenarbeiten und die Stärke Europas wiederentdecken", sagte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sagte, dass Europa nun "kühlen Kopf bewahren" müsse. Er begrüßte das Sondertreffen, wenn es dazu dienen soll, "wie Europa stärker und eigenständiger agieren kann". "Wie ich schon seit langem fordere, braucht Europa eine eigenständige Außenpolitik, die in Brüssel von allen 28 EU-Mitgliedsstaaten gemacht wird", sagte der Außenminister.