Als einer der ersten hat Mittwochfrüh der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban Donald Trump zum Wahlsieg gratuliert. "Was für großartige Neuigkeiten. Die Demokratie lebt noch", schrieb Orban auf seiner offiziellen Facebookseite. Der ungarische Premier hatte als einer der wenigen führenden EU-Politiker im Vorfeld seine Unterstützung für Trump erklärt.

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen gratulierte  dem "neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Trump, und dem freien Volk der Amerikaner" bereits bevor das Ergebnisoffiziell war. Die Parteichefin der Front National hatte bereits vor der Wahl ihre Unterstützung für den Republikaner geäußert.

Trumps Gegnerin, die Demokratin Hillary Clinton, hat in einem Telefonat mit Trump ihre Niederlage eingestanden. Das meldete der Sender CNN.

Auch US-Präsident Barack Obama hat nach Informationen des Fernsehsenders CNN seinem Nachfolger zum Wahlsieg gratuliert. Beide wollten sich am Donnerstag treffen, berichtete der Sender am Mittwoch weiter.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Trump per Telegramm zum Sieg gratuliert. Putin hoffe, dass man in internationalen Fragen zusammenarbeiten werde, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA. Er erwarte einen Dialog, "der den Interessen beider Länder dient".

Andere russische Politiker äußerten die Erwartung auf ein entspannteres Verhältnis zwischen Washington und Moskau unter Trump. Russland achte die Wahl des amerikanischen Volkes, sagte Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin am Mittwoch. Die Abgeordneten der Staatsduma applaudierten bei der Nachricht, dass die demokratische Bewerberin Hillary Clinton ihre Niederlage eingestanden habe. Er hoffe auf einen konstruktiveren Dialog zwischen Washington und Moskau, sagte Wolodin.

"Amerika kann wieder groß werden, wenn es das Gleichgewicht der Kräfte achtet und gemeinsam mit uns für die Entwicklung einer harmonischen, multipolaren Architektur des 21. Jahrhunderts eintritt." Das sagte Leonid Sluzki, Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses, der Agentur Tass in Anspielung auf Trumps Wahlkampfslogan.

Eine Protestwahl, "eine Wahl gegen das Establishment" habe dem Republikaner unerwartet den Sieg gebracht, meinte der Politologe und Abgeordnete Wjatscheslaw Nikonow. Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Gennadi Sjuganow, sprach von einer tiefen Spaltung in der amerikanischen Elite.

Auch Österreichs Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hat Trump zum Sieg gratuliert. "Wahlergebnisse lügen nicht", sagte er am Mittwoch am Rande der Nationalratssitzung im Parlament. Auch für kommende Wahlen in Europa werde man Lehren aus dem Ausgang der Präsidentschaftswahl ziehen müssen, so Kern. Er erwartet "heftige Auseinandersetzungen um die Mittelschicht."

"Es ist ein Wahlausgang, mit dem sicherlich wenige gerechnet haben", kommentierte Kern den Sieg Trumps. Viele Menschen hätten das politische System in den USA nachhaltig abgelehnt. In welche Richtung sich die dortige Politik entwickeln werde, müsse man nun abwarten. Österreichs Kanzler zeigte sich auch zuversichtlich, dass viele Ansagen Trumps im Wahlkampf nicht in dieser Form umgesetzt würden. Die Beziehungen zu den USA bezeichnete Kern als gut und über die Jahre bewährt.

Als erster EU-Spitzenpolitiker gratulierte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. "Der Sieg von Donald Trump ist unzweideutig und muss respektiert werden. Ich gratuliere ihm und der Republikanischen Partei zu ihrem Sieg", erklärte der deutsche Sozialdemokrat am Donnerstag.

Die EU-US-Beziehungen seien ein Schlüsselelement für die globale Stabilität, erklärte Schulz. Die EU sei dem Fortbestand dieser Beziehung verpflichtet. "Wir hoffen, dasselbe gilt für den künftigen US-Präsidenten."

Die EU-Spitzen, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und Ratspräsident Donald Tusk, haben Trump zu dessen Wahlsieg gratuliert. "Heute ist es wichtiger denn je, die transatlantischen Beziehungen zu stärken", schreiben beide in einem gemeinsamen Brief vom Donnerstag an Trump.

Juncker und Tusk luden Trump zu einem EU-US-Gipfel, "so bald es Ihnen möglich ist". Dabei sollte die Richtung der gemeinsamen Beziehungen für die nächsten Jahre abgesteckt werden.

Nur durch eine enge Zusammenarbeit könnten die EU und die USA weiter einen Unterschied machen, indem sie mit bisher nie dagewesenen Herausforderungen wie dem IS, die Bedrohung der Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Ukraine, dem Klimawandel und der Migration zu tun hätten. "Zum Glück ist die strategische Partnerschaft EU-USA breit und tief", schrieben Tusk und Juncker.

Der italienische Premier Matteo Renzi hat Trump zum Wahlsieg gratuliert. "Ich bin überzeugt, dass die Freundschaft zwischen Italien und den USA stark und solide bleiben wird", so Renzi. Trumps Sieg sei der Beginn einer neuen politischen Phase. "Eine neue Ära beginnt", so Renzi.

"Ich gratuliere dem zukünftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu seinem Wahlsieg", erklärte der österreichische Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer gegenüber der APA. Er hofft auf eine weiterhin gute Beziehung zwischen den beiden Ländern: "Ich bin überzeugt, dass wir die guten Wirtschaftsbeziehungen zwischen unseren Ländern weiter gut ausbauen."

Die US-Wahl sei ein Weckruf für die Präsidentschaftswahl in Österreich, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen und für einen respektvollen Umgang miteinander, erklärte hingegen derösterreichische Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen in einer Aussendung. Die Mehrheit der Amerikaner habe Trump zum US-Präsidenten gewählt und dieses Ergebnis sei "zu respektieren". Er wünschte dem neuen Präsidenten für die kommenden Herausforderungen aber "die nötige Kraft, Besonnenheit und Achtsamkeit".

Der slowenische Ministerpräsident Miro Cerar ist kein Rechtspopulist, freut sich aber trotzdem über trumps Sieg. Der Grund ist dessen aus Slowenien stammende Ehefrau Melania. "Congratulations Mr. President @realDonaldTrump and First Lady @MELANIATRUMP from #sLOVEnia", teilte Cerar am Mittwoch in der Früh über Twitter mit.