Ein Jahr nach dem Absturz eines russischen Passagierflugzeugs über der Sinai-Halbinsel ist am Montag in Russland und Ägypten der mehr als 200 Todesopfer gedacht worden. In St. Petersburg zündeten Trauernde bei einem Gedenkgottesdienst in der Dreifaltigkeitskathedrale Kerzen an. Punkt 06.14 Uhr (MEZ), dem genauen Zeitpunkt des Absturzes, legten sie eine Schweigeminute ein.
Zudem läuteten die Glocken der Isaakskathedrale, Sankt Petersburgs größter Kirche, 224 Mal - zur Erinnerung an die 224 Insassen des am 31. Oktober 2015 abgestürzten Airbus-321. Die meisten Todesopfer waren russische Urlauber, die auf dem Heimweg vom ägyptischen Badeort Sharm el-Sheikh waren. An einem Trauergottesdienst in einer Kathedrale in Sharm el-Sheikh nahmen der ägyptische Luftfahrtminister und der russische Botschafter teil.
Die Maschine war kurz nach dem Start in Sharm el-Sheikh auf dem Weg nach St. Petersburg über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Nach Angaben russischer Ermittler brach das Charterflugzeug in der Luft auseinander. Der ägyptische Ableger der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) erklärte, er habe den Absturz verursacht.
Ägyptische Behörden bezweifelten die Version eines Anschlags zunächst, während die russischen Ermittler relativ bald ein Attentat als Ursache nannten. Im Februar sprach dann auch der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi erstmals von einem Anschlag.