Bei der blutigen Attacke auf eine Polizeischule in der pakistanischen Provinz Baluchistan sind nach aktuellen Angaben mindestens 60 Menschen getötet worden. Zudem wurden unterschiedlichen Berichten zufolge zwischen 117 und mehr als 120 Menschen verletzt.

Die Sicherheitsbehörden machten die pakistanischen Taliban für die Bluttat verantwortlich. Berichtet wurde jedoch auch von einem Bekenntnis der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu der Tat.

Angriff auf Polizei-Schulgelände

Der Innenminister der Provinz Baluchistan, Mir Sarfaraz Ahmed Bugti, erklärte, drei Angreifer hätten kurz vor Mitternacht (Ortszeit) den Wachmann erschossen und sich Zugang zu dem Schulgelände verschafft, wo sich rund 700 Polizeianwärter aufhielten. Die Angreifer hätten Sprengstoffwesten getragen. Der Angriff sei rund drei Stunden nach Eintreffen der Armee beendet worden, sagte der Leiter des Einsatzes, Generalmajor Sher Afgun.

Der Generalmajor machte die radikale Gruppe Lashkar-e-Jhangvi verantwortlich. Dies gehe aus abgehörten Gesprächen hervor, sagte er. Die Lashkar-e-Jhangvi gehören zum pakistanischen Arm der radikalislamischen Taliban.

Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) rief ein IS-Kommandant am frühen Dienstagmorgen einen gut vernetzten pakistanischen Journalisten an und drohte mit weiteren Anschlägen, wie der Reporter der dpa sagte. Bald werde der IS "der Albtraum der pakistanischen Regierung" sein, habe er gesagt. Wenige Stunden später bekannte sich der IS zum Anschlag.

Die angegriffene Polizeischule liegt etwa 20 Kilometer südlich von Quetta, der Hauptstadt der Provinz Baluchistan. In der rohstoffreichen Provinz, die an den Iran und Afghanistan grenzt, sind radikale Islamistengruppen aktiv, die immer wieder blutige Anschläge auf die schiitische Minderheit verüben. Zudem kämpfen bewaffnete Separatisten mit Gewalt gegen die Sicherheitskräfte.