Venezuelas staatlicher Erdölkonzern PDVSA ist in akuter Zahlungsnot und warnt indirekt vor einer Pleite. Wie das Unternehmen mitteilte, versuche man, 2017 fällige Anleihen in solche umzutauschen, die erst 2020 zu begleichen sind - statt bisher mindestens 5,25 Prozent Verzinsung werden 8,50 Prozent angeboten. Wenn das nicht klappt, werde es schwer, die Schulden zu begleichen. Es drohe dann eine sehr schwere Situation. Insgesamt geht es um ein Volumen von 5,325 Milliarden US-Dollar (4,84 Mrd. Euro).

"Wenn das Umtauschangebot nicht erfolgreich ist, könnte es sehr schwierig für das Unternehmen werden, die fälligen Schulden zum vereinbarten Zeitraum zu bezahlen", teilte das Unternehmen mit.

Land in existenzieller Krise

Das komplett im Staatsbesitz befindliche Unternehmen ist so etwas wie Venezuelas Lebensversicherung - das Land ist in sehr hohem Maße vom Ölexport abhängig und mit den Einnahmen werden die milliardenschweren Sozialprogramme finanziert. PDVSA hat rund 150.000 Mitarbeiter - das Land hat die größten Ölreserven der Welt - aber es fehlt Geld für moderne Fördertechnik. Der Ölpreisverfall und Misswirtschaft haben PDVSA in eine existenzielle Krise gebracht. Das Land leidet zudem unter einer tiefen Rezession und der höchsten Inflation der Welt.

Es fehlen Devisen, um Medikamente und Lebensmittel einzuführen, lange Schlangen prägen das Bild. Der sozialistische Präsident Nicolas Maduro hat schon vor Monaten einen Ausnahmezustand verhängt und stemmt sich gegen Versuche, ihn per Referendum absetzen zu lassen.