Hunderte Jordanier haben am Freitag im Zentrum der Hauptstadt Amman gegen den Import von Erdgas aus Israel protestiert. Viele Demonstranten trugen neben jordanischen Fahnen Transparente mit Aufschriften wie "Nein zu Gaslieferungen vom zionistischen Feind". Zu der Kundgebung hatten Gewerkschaften und Parteien aufgerufen, die das jordanische Friedensabkommen mit Israel aus dem Jahr 1994 ablehnen.

Ein US-geführtes Konsortium zur Ausbeutung des israelischen Gasfeldes Leviathan hatte am Montag den ersten Liefervertrag mit Jordanien mit einem Volumen von rund zehn Milliarden Dollar (8,9 Mrd. Euro) unterzeichnet. Nach Angaben des US-Unternehmens Noble Energy soll der Energieversorger Nepco dafür 15 Jahre lang täglich 300 Millionen Kubikfuß Gas erhalten. Er hat zudem die Option, auf 350 Millionen Kubikfuß täglich zu erhöhen.

Noble Energy ist ein führender Partner des Konsortiums, das Leviathan ausbeutet. Das Unternehmen kooperiert dabei mit den israelischen Firmen Delek Drilling, Avner Pol Exploration und Ratio Oil Exploration. Das Projekt kam erst nach langem politischen und juristischen Streit zustande.