Bei dem tödlichen Luftangriff auf einen Hilfskonvoi in Syrien sind nach Angaben des Roten Kreuzes etwa 20 Menschen ums Leben gekommen. "Rund 20 Zivilisten und ein Mitarbeiter des Roten Halbmonds wurden getötet, als sie humanitäre Hilfsgüter von den Lastwagen luden", erklärte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften am Dienstag in Genf.
Dabei sei ein "großer Teil der Hilfsgüter zerstört" worden. Auch das Lager des Roten Halbmonds in Orum al-Kubra sei bei dem Angriff getroffen worden. Die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung will ihre Arbeit vorerst einstellen.
Leistungen gestoppt
Der Konvoi war nach UN-Angaben am Montag westlich von Aleppo aus der Luft angegriffen worden. Wer für den Beschuss verantwortlich war, blieb zunächst unklar. Die Vereinten Nationen stoppten daraufhin am Dienstag vorerst alle ihre Hilfslieferungen in dem Bürgerkriegsland.
Die Lastwagen gehörten zu einem Konvoi von insgesamt 31 Fahrzeugen der UNO sowie des Roten Halbmonds, die 78.000 Menschen in der Ortschaft Orum al-Kubra versorgen wollten. Mindestens 18 Lastwagen wurden beschädigt. Zuvor hatten Aktivisten von zwölf Todesopfern gesprochen.
Russen wollen's nicht gewesen sein
Die Zerstörung des Hilfskonvois ist indes dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge nicht vom russischen oder syrischen Militär verursacht worden. "Weder die russische noch die syrische Armee hat einen Luftangriff auf den UN-Konvoi bei Aleppo geflogen", sagte Generalmajor Igor Konaschenkow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge.
"Wir haben Videoaufzeichnungen geprüft und keine Anzeichen festgestellt, dass die Wagenkolonne von Munition - welcher Art auch immer - getroffen wurde. Zu sehen sind keine Bombentrichter, die Wagen weisen keine Schäden durch eine Druckwelle auf. Alles, was wir im Video gesehen haben, ist eine direkte Folge eines Brandes", sagte Konaschenkow.