Der neue Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Ibrahim Olgun, sieht sich durch die Bestätigung seiner Wahl durch das Bundeskanzleramt gestärkt. Nach dem positiven Bescheid des Kultusamts kündigte er am Freitag via Aussendung an, die bestehenden Kontakte im interreligiösen Bereich sowie zu staatlichen Einrichtungen weiter auszubauen.
Zwei Kultusgemeinden und eine Gruppe Wahlberechtigter hatten die mit dem neuen Islamgesetz gegebene Möglichkeit genützt, Wahlaufsichtsbeschwerden an den Bundeskanzler einzubringen. Am Donnerstag wies das Kultusamt die Anträge offiziell ab. Somit ist Olgun offizieller Nachfolger von Fuat Sanac als IGGiÖ-Präsident. Der 28-jährige Theologe ist Mitglied des mächtigen türkischen Verbandes Atib, was intern für Kritik anderer Vertretungen gesorgt hatte.
"Für alle da sein"
"Musliminnen und Muslime brauchen gerade in dieser Zeit, wo der Islam täglich Gegenstand öffentlicher Diskussionen ist, eine starke Religionsvertretung", meinte Olgun nach seiner Bestätigung. Er kündigte an: "Ich möchte ein Präsident für alle sein." Die vielfältigen Arbeitsbereiche der Glaubensgemeinschaft sollen nun weiter professionalisiert werden - "von der Bildung, besonders im Rahmen des Religionsunterrichts, bis zu humanitären und seelsorgerischen Aufgaben".
Seine genaueren Pläne für die IGGiÖ will der neue Präsident im Rahmen einer Pressekonferenz am 19. September vorstellen.