Kurz vor Ablauf der 48-stündigen Feuerpause für Syrien haben Russland und die USA eine Verlängerung bis Freitag vereinbart. Die Außenminister John Kerry und Sergej Lawrow verständigten sich in einem Telefongespräch am Mittwoch auf eine Fortführung um weitere zwei Tage.

Das russische Verteidigungsministerium hat eine Live-Übertragung der Lage in der Stadt Aleppo gestartet, um die Einhaltung der am 15. September 2016 begonnenen Waffenruhe in Syrien transparent zu machen. Das teilte die Russische Botschaft in Wien am Donnerstag in einer Aussendung mit.

Die Sendung wird den Angaben zufolge von zwei Kameras auf dem Boden - in den Gebieten Al-Khalidiyah und Tel-Jobegja -- geführt. Künftig soll die Zahl der Kameras für das Online-Monitoring der Lage in Syrien vergrößert werden. Was genau die Bilder zeigen, lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Trotz sporadischer Verletzungen habe die Waffenruhe seit Montag gehalten und die Gewalt in Syrien "beträchtlich verringert", hieß es aus dem US-Außenamt.

Die Wende im Krieg?

Die neue Waffenruhe in Syrien könnte dem UN-Sondergesandten Staffan de Mistura zufolge die Wende in dem seit mehr als fünf Jahren anhaltenden Bürgerkrieg bringen. Die Gewalt sei deutlich zurückgegangen, sagte de Mistura am Donnerstag in Genf.

Sein für humanitäre Fragen zuständiger Berater Jan Egeland erklärte, in den vorangegangenen 24 Stunden habe es keine Berichte über getötete Zivilisten mehr gegeben. Zudem seien die Angriffe auf Krankenhäuser und Schulen eingestellt worden.

Allerdings behindere Syrien die vereinbarten Hilfslieferungen der Vereinten Nationen, sagte de Mistura weiter. "Wir haben ein Problem." Von der Regierung in Damaskus sei erwartet worden, dass sie die zur Weiterfahrt erforderlichen Genehmigungen ausstelle. Diese seien jedoch nicht angekommen und würden sofort benötigt.