Aus Syrien werden bisher lediglich geringfügige Verstöße gegen die neue Waffenruhe gemeldet. Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kam es in der Nacht auf Dienstag zu Luftangriffen und Bombardements der syrischen Armee in den Provinzen Hama und Aleppo. Außerdem habe es Schüsse auf von Rebellen kontrollierte Gebiete nahe der Hauptstadt Damaskus gegeben.

Keine schwerwiegenden Verletzungen

Die Verletzungen der Feuerpause seien aber nicht schwerwiegend gewesen. Ein Aufständischer in der Region Aleppo sprach von Kampfflugzeugen, die nördlich der Stadt das Feuer mit Maschinengewehren eröffnet hätten. Ein syrischer Militärangehöriger sagte, bewaffnete Gruppen hätten in Aleppo auf Wohngebäude geschossen und drei Mörsergranaten auf einen von der Regierung kontrollierten Bezirk am Stadtrand gefeuert.

Die Waffenruhe, auf die sich die USA und Russland am Samstag nach zähen Verhandlungen geeinigt hatten, trat am Montag um 18.00 Uhr MESZ in Kraft. Sie soll sowohl die Versorgung der notleidenden Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten ermöglichen als auch den Weg für einen neuen diplomatischen Versuch zur Lösung des Konflikts ebnen. Allerdings sollen Islamisten-Milizen wie der Islamische Staat (IS) weiterhin angegriffen werden.

Die Beobachtungsstelle ist in Großbritannien ansässig und verfügt über ein Informationsnetzwerk in Syrien. Ihre Angaben lassen sich unabhängig nicht verifizieren.