Der Vater des ertrunkenen Buben Aylan Kurdi, dessen Bild im vergangenen Jahr um die Welt ging, hat die Flüchtlingspolitik in Europa scharf kritisiert. „Die Politiker haben nach dem Tod meiner Familie gesagt: Nie wieder! Alle wollten angeblich etwas tun wegen des Fotos, das sie so berührt hat. Aber was passiert denn jetzt? Das Sterben geht weiter und keiner tut etwas“, sagte Abdullah Kurdi der „Bild“-Zeitung.

Kurdi hatte auf der Flucht aus Syrien Anfang September 2015 seine Frau und seine beiden Söhne verloren. Die Bilder des ertrunkenen Buben an einem türkischen Strand lösten eine Welle der Empörung aus.

Trotzdem habe das Bild nicht viel verändert, kritisierte Kurdi. „Ich kann diese Bilder, die mich an unseren Horror erinnern, kaum ansehen. Wie ist es möglich, dass diese Dramen immer und immer wieder passieren?“, sagte Kurdi weiter. Inzwischen lebt er in Erbil im Nordirak.