Der Nominierungsparteitag der Demokraten, bei dem Ex-Außenministerin Hillary Clinton heute offiziell zur Präsidentschaftskandidatin gewählt werden soll, wird überschattet von einem Streit um die Benachteiligung ihres Herausforderers Bernie Sanders durch das Partei-Establishment. Wegen der Vorwürfe trat am Sonntag Parteichefin Debbie Wasserman Schultz zurück.

Zudem hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump in einer Umfrage die bisherige Favoritin  überholt. Trump führt in der Umfrage des US-Nachrichtensenders CNN mit 44 zu 39 Prozent vor der demokratischen Kandidatin, der unabhängige Kandidat Gary Johnson kommt demnach auf neun Prozent. Die Erhebung wurde nach dem republikanischen Nominierungsparteitag durchgeführt. Auch bei einem Zweier-Duell läge Trump mit 48 zu 45 Prozent vor Clinton. Der rechtspopulistische Bautycoon hat offenbar vor allem bei der weißen Unterschicht Zulauf, die in mehreren wahlentscheidenden Staaten ("Swing States") wie etwa Ohio eine wichtige Wählergruppe ist. Unter der weißen Bevölkerung ohne Hochschulabschluss führt Trump mit 62 zu 23 Prozent. Bei Weißen mit Hochschulabschluss liegt Clinton mit 44 Prozent vor Trump mit 39 Prozent.

Es handelt sich um das beste Ergebnis für Trump seit September 2015, im Vergleich zur letzten Umfrage vor dem republikanischen Parteitag konnte er sich um sechs Prozentpunkte gegenüber Clinton verbessern. Das Ergebnis ist umso bemerkenswerter, als es in den CNN-Umfragen zur Präsidentenwahl seit dem Jahr 2000 keine nennenswerte Veränderung in den Umfragewerten unmittelbar nach den Nominierungsparteitagen ("post-convention bounce") gegeben habe. Wegen der großen medialen Aufmerksamkeit für die jeweiligen Kandidaten während der Parteitage können sie in Umfragen meist zulegen.