Sie bezog sich auf jüngste Aussagen von Präsident Recep Tayyip Erdogan, die sie als "Aufruf zur Eskalation" wertete. Erdogan sei "überzeugt", dass der Putschversuch wieder beseitigt werde. "Möglich, weil er sein eigenes Militär hat. Diese Nacht ist entscheidend", schrieb Aslan.

Ihre Fraktionskollegin Alev Korun hatte zuvor unter Berufung auf einen Armeeangehörigen berichtet, dass der Machtkampf schon viel länger im Gange gewesen sei als öffentlich bekannt. Er habe schon elf Stunden gedauert, die Medien berichteten aber erst seit einer Stunde darüber, schrieb Korun um 23.00 Uhr.

Russland und die USA riefen zum Frieden auf

Russland und die USA riefen die Türkei zum Frieden auf. "Blutige Zusammenstöße müssen vermieden und sämtliche Probleme ausschließlich verfassungskonform gelöst werden", mahnte der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit seinem US-Kollegen John Kerry in der Nacht zum Samstag in Moskau.

US-Präsident Barack Obama hat zur Unterstützung der demokratisch gewählten Regierung in der Türkei aufgerufen. Der Präsident rief alle Parteien auf, sich hinter die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan zu stellen, wie das Weiße Haus am Freitag (Ortszeit) erklärte.

Zudem appellierte er nach einem Gespräch mit seinem Außenminister John Kerry, der sich zurzeit in Moskau aufhält, an alle Seiten, "Gewalt und Blutvergießen zu vermeiden".

Boris Johnson "sehr besorgt"

Der britische Außenminister Boris Johnson hat sich "sehr besorgt" über den eskalierenden Machtkampf zwischen dem Militär und dem Präsidenten in der Türkei gezeigt. "Unsere Botschaft verfolgt die Situation sehr genau", teilte Johnson über Twitter mit. Britische Staatsbürger sollen die Hinweise auf der Internetseite des Außenministeriums befolgen, fügte er hinzu.

Griechische Regierung "aufmerksam und gefasst"

Die griechische Regierung verfolgt die Entwicklung in der Türkei Medienberichten zufolge "aufmerksam und gefasst". Bürgerschutzminister Nikos Toskas habe nach dem Bekanntwerden des Militärputsches in der Türkei umgehend eine außerordentliche Sitzung mit Polizeikräften einberufen, berichtete der Radiosender Athina 984 in der Nacht zum Samstag. Auch Ministerpräsident Alexis Tsipras sowie Verteidigungsminister Panos Kammenos und Oppositionsführer Kyriakos Mitsotakis informierten sich fortlaufend.

EU: Zurückhaltung und Respekt für demokratische Institutionen"

Die Europäische Union hat angesichts des Militärputsches in der Türkei zu "Zurückhaltung und Respekt für demokratische Institutionen" aufgerufen. EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini teilte in der Nacht auf Samstag über Twitter mit, sie sei "in laufendem Kontakt" mit der EU-Delegation in Ankara sowie den EU-Stellen in Brüssel.

Mogherini nimmt derzeit am Asien-Europa-Gipfel (ASEM) in der Mongolei teil. Österreich wird dort von Staatssekretärin Muna Duzdar vertreten. Aus EU-Kreisen verlautete, dass der Putsch offenbar "größere Ausmaße" habe. Dahinter stünden nicht nur einige führende Kräfte, sagte der Insider in der Nacht auf Samstag.