Nigel Farage, bisher Chef der EU-Gegnerpartei UKIP, könnte im Fall eines Brexit seine EU-Abgeordnetenpension in der Höhe von rund 5.000 Euro verlieren. Auch die Pension der anderen britischen Ex-Mandatare steht auf dem Spiel.
Wer soll zahlen?
Bisher ist nämlich unklar, was mit den Abgeordneten-Pensionen passiert, wenn das Vereinigte Königreich nicht mehr zum EU-Budget beiträgt, antwortete EU-Parlamentssprecher Jaume Duch Guillot auf eine Email-Anfrage der Austria Presse Agentur. "Soweit ich es verstehe ist das eines der Dinge, die Gegenstand der Austrittsverhandlung sein werden."
Die EU-Parlamentarier legten 2009 in einem Statut ihre eigenen Pensionsansprüche fest. Für jedes volle Jahr in der Abgeordnetenkammer erhält ein ehemaliger Mandatar über dem Alter von 63 Jahren 3,5 Prozent seines Abgeordnetengehalts. Dieses liegt derzeit bei 8.213 Euro.
Schicksal der EU-Pensionsansprüche
Dieser großzügige Pensionsanspruch steht für die britischen Abgeordneten auf dem Spiel. Der 52-jährige Farage zog 1999 in das EU-Parlament ein und will sein Amt bis zum britischen Austritt ausüben, der wohl frühestens 2018 über die Bühne geht. Mit 17 vollen Jahren im Parlament könnte der Rechtspopulist bei seiner Pensionierung eine Zahlung von rund 4.887 Euro pro Monat in Anspruch nehmen.
Abhängig ist das Schicksal der EU-Pensionsansprüche der Briten wohl von der Austrittsvariante, die die Regierung in London wählt. Wenn Großbritannien nach dem Brexit im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bleibe und damit die EU-Pensionsregeln behalte, dann ändere sich nichts, sagte der niederländische Pensionsexperte Hans Van Meerten von der Universität Utrecht der APA.
Erzielen die Briten aber keine Einigung mit der EU über einen Verbleib im EWR oder über eine neue, maßgeschneiderte Lösung, dann könnte es für die Pensionsansprüche von britischen Ex-Politiker und wohl auch hunderten anderen vormaligen EU-Bediensteten aus Großbritannien schlecht aussehen.
Farage dürfte allerdings selbst nicht allzu schlimm unter dem Verlust seiner EU-Pension leiden - der Ex-Börsenhändler gilt finanziell als gut abgesichert. Im EU-Parlament machte er mit großzügigen Spesenabrechnungen und einem Assistentinnengehalt für seine Ehefrau von sich reden. In einem Interview 2014 gab er zu Protokoll, er habe bisher im EU-Parlament rund 3,5 Millionen Pfund verdient.