Der Wert sollte bis 2020 von mehr als 118 Millionen von Armut bedrohten Menschen im Jahr 2010 auf weniger als 100 Millionen verringert werden.
Waren 2010 aber noch 23,8 Prozent der EU-Bürger von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wuchs der Anteil in den folgenden vier Jahren auf 24,4 Prozent an. Demnach waren rund 122 Millionen Menschen in der EU betroffen. Das geht aus daten des EU-Statistikamtes Eurostat hervor. In vielen Ländern wuchsen zuletzt die sozialen Unterschiede.
In Griechenland und Spanien stieg die Zahl der Betroffenen in den vergangenen Jahren bis 2015 deutlich. Grund war vor allem die schlechte wirtschaftliche Lage der Länder in der Euro-Krise und die daraus resultierende Geringbeschäftigung und Arbeitslosigkeit.
Im Vereinigten Königreich lag der Wert der betroffenen Menschen mit 24,1 Prozent im Jahr 2014 knapp unter dem europäischen Durchschnitt von 24,4 Prozent. Nach dem „Brexit“-Votum könnte die Arbeitslosigkeit laut Experten weiter steigen, vielen Briten droht eine Verschlechterung der wirtschaftliche Lage.
Island ist die Ausnahme
Am geringsten ist das Armutsrisiko in Europa für die Bewohner Islands. Nur knapp elf Prozent der Isländer mussten sich 2014 Sorgen um ihre wirtschaftliche Situation machen. Island hat ein EU-Beitrittsgesuch im vergangenen Jahr zurückgezogen.
Als Indikatoren für die Statistik dienten unterschiedliche Kriterien: Wer zum Beispiel weniger als 60 Prozent des landesweiten Durchschnitteinkommens verdiente, galt als von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Auch Menschen, die eine geringe Beschäftigungsintensität aufwiesen, wurden in der Statistik berücksichtigt - zum Beispiel Menschen, die nur wenige Stunden am Tag oder in der Woche arbeiteten.