Bei einem Angriff mit Sprengstoff und Schusswaffen auf ein Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am Samstag nach Polizeiangaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Der arabische Sender Al-Jazeera (Online) berichtete sogar von 12 Toten. Zu der Attacke bekannte sich die islamistische Terrororganisation Al-Shabaab in einer über soziale Medien verbreiteten Erklärung.
Laut Al-Jazeera wurden 20 Personen verletzt. Andere Medien berichteten unter Berufung auf einen Polizeisprecher von sechs Verletzten, darunter drei Wachleute. Es wurde befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte. Ob und wie viele Menschen noch in dem Hotel waren, blieb zunächst unklar.
Autobombe gezündet
Zunächst zündeten die Angreifer vor dem Eingang eine Autobombe - Augenzeugen berichteten von einer heftigen Explosion und zwei schwächeren Detonationen eine halbe Stunde später. Dann stürmten Bewaffnete das bei Geschäftsleuten und Ausländern beliebte Hotel Nasa Nablod, wie Polizeivertreter Abdullahi Barise berichtete. Aus dem Inneren des Hotels waren nach Angaben eines Anrainers Schüsse zu hören. Somalische Sicherheitskräfte sperrten das Viertel im Süden Mogadischus ab.
Die sunnitischen Fundamentalisten greifen immer wieder Hotels in der Hauptstadt an, um die ihnen verhassten Ausländer und Regierungsvertreter zu treffen. Erst vor gut drei Wochen waren bei einem Angriff auf das Hotel "Ambassador" zehn Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Abgeordnete. Die Attentäter zündeten zunächst eine Autobombe vor dem Hotel. Anschließend stürmten bewaffnete Männer in das Gebäude, wo sie sich mehr als zwölf Stunden lang verschanzten und um sich schossen. Zu dem Anschlag bekannte sich ebenfalls die Al-Shabaab. Sie greift immer wieder Hotels, Restaurants und andere Einrichtungen in Mogadischu an.
Mehrere blutige Anschläge
Die Miliz hatte in den vergangenen Jahren auch in Kenia und Uganda mehrere blutige Anschläge verübt. In Somalia wurde sie durch Regierungstruppen und 22.000 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) aus Mogadischu und anderen Städten vertrieben. Sie kontrolliert aber immer noch einige ländliche Regionen und dringt häufig bis ins Zentrum der Hauptstadt vor.