Die Außenminister aus den sechs Gründerstaaten der Europäischen Union - damals hieß das Bündnis noch EWG - sind am Samstag in Berlin zu Beratungen über die Folgen des Brexit-Referendums zusammengekommen. An dem Treffen nehmen der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sowie seine Kollegen aus Frankreich, Italien und den Benelux-Ländern teil.
Deutschland und Frankreich wollen dabei gemeinsame Vorschläge zur Weiterentwicklung der Europäischen Union (EU) vorlegen. Im Entwurf für eine gemeinsame Erklärung ist von einer "flexiblen Union" die Rede, die Raum lassen soll für Partnerländer, die weitere Integrationsschritte noch nicht mitgehen können oder wollen.
Kritik von anderen Staaten
Die sechs Staaten hatten 1957 die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet, die Vorläuferorganisation der EU. Aus anderen Ländern, die bei dem Treffen nicht dabei sind, gibt es Kritik.
Steinmeier warnte davor, auf das britische Brexit-Votum mit Hysterie oder mit Schockstarre zu reagieren. Jetzt müsse es darum gehen, herauszufinden, was die Erwartungen der Mitgliedstaaten und der Bevölkerung an die EU seien, sagte Steinmeier am Samstag vor einem Treffen mit seinen Kollegen der anderen fünf EU-Gründerstaaten. Europa dürfe weder in hektische Aktivität noch in Untätigkeit verfallen.
Die Wähler Großbritanniens hatten sich am Donnerstag in einem Referendum für den Austritt aus der EU entschieden.