Der Abgeordnete John Lewis sagte, einige Dutzend seiner Kollegen würden solange auf dem Boden sitzen bleiben, bis eine Abstimmung angesetzt sei. Darin solle festgelegt werden, dass keine Waffe kaufen dürfe, wer auf sogenannten No-Fly-Listen geführt werde.
Nach mehr als 15 Stunden war der Sitzstreik beendet. Die republikanische Kongressmehrheit setzte eine Verschiebung der für heute geplanten Sitzung auf einen Termin nach dem 4. Juli durch.
Mit ihrem Sit-in wollten die Abgeordneten der Demokraten ihrer Forderung nach einem schärferen Waffenrecht Nachdruck verleihen.
"Wie viele Mütter, wie viele Väter werden noch Tränen der Trauer vergießen müssen, bevor wir etwas tun?", sagte Lewis. Der Ruf nach einer Verschärfung des Waffenrechts ist nach dem Attentat von Orlando, bei dem 49 Menschen erschossen wurden, wieder deutlich lauter geworden. Der Senat wies allerdings erst am Montagabend entsprechende Gesetzesvorschläge der Demokraten zurück.
Die Republikaner haben in beiden Kammern des Kongresses die Mehrheit. Der Sprecher von US-Präsident Barack Obama sagte, die Aktion der demokratischen Abgeordneten spiegle Frust und Ärger vieler Menschen über eine republikanische Blockadehaltung. Ihr Anliegen sei weder kontrovers noch radikal. Sie würden schlicht dafür werben, in überparteilichem Konsens über eine Politik abzustimmen, für die es im Land eine breite Mehrheit gebe.