Zwei Jahre nach Beginn der Spannungen mit der Europäischen Union wegen des Ukraine-Konflikts hat der russische Präsident Wladimir Putin seine Bereitschaft signalisiert, auf die EU zuzugehen. Russland sei nicht verantwortlich für die Verschlechterung der Beziehungen, die Probleme und die Sanktionen, sagte Putin am Freitag beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg.
Sein Land sei aber "nicht nachtragend und wir sind bereit, einen Schritt auf unsere europäischen Partner zuzugehen". Dies dürfe aber keine einseitige Maßnahme sein. Putin rief dazu auf, "das Vertrauen in den russisch-europäischen Beziehungen wieder herzustellen". Trotz der bekannten Probleme bleibe die EU ein zentraler Wirtschafts- und Handelspartner für Russland.
Kurz zuvor hatte die EU ihre Sanktionen wegen der Annexion der Krim durch Russland um ein Jahr verlängert. Die Strafmaßnahmen gelten nun bis zum 23. Juni 2017 und zielen direkt auf die Krim und die dortige Regierung.
Zu den Sanktionen gehören Beschränkungen für den Im- und Export von Waren sowie Investitionen. Damit sind Europäern zum Beispiel Immobilienkäufe auf der Krim untersagt. Darüber hinaus gilt ein Verbot für Tourismusdienstleistungen. So dürfen europäische Kreuzfahrtschiffe keine Häfen auf der Krim anlaufen.
Kommende Woche wollen die EU-Staaten auch über eine Verlängerung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise entscheiden. Diese laufen am 31. Juli aus und müssten einstimmig verlängert werden. Sie richten sich unter anderem gegen russische Staatsbanken, den Im- und Export von Rüstungsgütern sowie die wichtige russische Öl- und Gasindustrie.