Der vorbestrafte Islamist Larossi Abballa ersticht nahe Paris einen Polizisten - so wie es die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bereits seit Jahren von ihren Anhängern verlangt. Immer wieder hat der IS zur Ermordung von Polizisten und Soldaten westlicher Staaten aufgerufen. Diese sind damit ein Hauptanschlagsziel von Jihadisten.
IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani erklärte in einer im September 2014 verbreiteten Tonaufnahme: "Attackiert die Soldaten der Tyrannen, ihre Polizei- und Sicherheitskräfte, ihre Geheimdienste und Kollaborateure." Dabei sollten Angreifer alleine handeln und sich jeder möglichen Waffe bedienen: "Wenn ihr keine Bombe zünden oder Kugel abfeuern könnt", sei jedes andere Mittel recht - etwa Messerattacken oder Angriffe mit einem Auto.
In Frankreich wurden in den vergangenen vier Jahren sieben Polizisten und Soldaten bei islamistischen Angriffen getötet. In Deutschland sorgte Ende Februar der Fall einer 15-jährigen mutmaßlichen Islamistin für Aufsehen, die am Hauptbahnhof von Hannover einen Polizisten mit einem Messer schwer verletzte.
Ende Mai 2013 ermordeten zwei Männer nigerianischer Abstammung einen 25-jährigen britischen Soldaten am helllichten Tag vor einer Kaserne im Londoner Stadtteil Woolwich mit einem Fleischerbeil und einem Messer. Augenzeugen zufolge wurde er enthauptet. Einer der beiden mutmaßlich islamistischen Täter sagte, er habe den Soldaten als Vergeltung für die Tötung von Muslimen ermordet.