Heute ist Großkampftag in Frankreich, nicht nur sportlich (Österreichs Nationalmannschaft spielt ja heute ihr erstes Match): In Paris ist nach Monaten heftiger Proteste gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform heute aber eine Großdemonstration gegen dieses Vorhaben geplant, die weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen wird.

Frankreichs Staatschef Francois Hollande und seine Regierung wollen unter anderem die 35-Stunde-Woche und den Kündigungsschutz lockern. Auf Widerstand der Gewerkschaften stößt insbesondere das Vorhaben, Betriebsvereinbarungen zu Arbeitszeiten Vorrang vor Branchenvereinbarungen einzuräumen. Auch bei den regierenden Sozialisten sind viele Abgeordnete gegen die Reform.

Die Gewerkschaften machen schon seit mehr als drei Monaten mobil - Demonstrationen, Streiks und Blockaden sorgten für teils chaotische Zustände und überschatteten auch schon den Auftakt der Fußball-Europameisterschaft. Arbeitskämpfer aus anderen Ländern wittern ihre Chance und schließen sich an.

Mehrere Fluglinien streiken

Am Wochenende hatte ein Ausstand bei Air France und der skandinavischen Airline SAS Teile des europäischen Flugverkehrs behindert. Am Dienstag wollen auch die Piloten der Billigfluglinie Easyjet die Arbeit niederlegen.

Die Piloten der Billigfluglinie Easyjet haben für Dienstag Streiks auf Flügen aus Amsterdam angekündigt.  Sie wollten damit einen "akzeptablen" Tarifvertrag erzwingen.

Am Wochenende hatte bereits ein Ausstand bei Air France und der skandinavischen Airline SAS Teile des europäischen Flugverkehrs behindert. Die Air-France-Piloten wollen noch bis Dienstag - inmitten des Auftakts zur Fußball-EM - streiken. Nach Angaben der französischen Fluggesellschaft wurde am Wochenende trotz des Streiks ein Großteil der Flüge durchgeführt.

Die skandinavische Airline SAS musste wegen eines Protests ihrer schwedischen Piloten am Wochenende fast 380 Flüge streichen. Rund 46.000 Passagiere waren betroffen, wie das Unternehmen mitteilte. Es handelte sich um Inlandsflüge sowie um Verbindungen in andere europäische Städte - unter anderem nach Frankfurt, Paris, London und Palma de Mallorca. Reisende saßen am Sonntag in Urlaubsländern wie Griechenland fest, weil sie ihren Heimflug nicht antreten konnten.