US-Präsident Barack Obama hat fünf Jahre nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden seinen damaligen Einsatzbefehl trotz der unsicheren Faktenlage gerechtfertigt. "Es war mir klar, dass das unsere beste Chance war, bin Laden zu fassen", sagte er dem US-Sender CNN am Montagabend (Ortszeit).
"Hätten wir nicht gehandelt, hätte er uns entwischen können und es hätte Jahre dauern können, bis er wieder auftauchte", sagte Obama. Er hatte damals den Befehl für den riskanten Einsatz in Pakistan gegeben, obwohl keine Sicherheit bestand, dass sich auf dem identifizierten Anwesen in Abbottabad tatsächlich der Al-Kaida-Chef versteckt hielt. "Wir wussten, das würde beachtlichen Ärger mit Pakistan verursachen und wenn es nicht Bin Laden gewesen wäre, hätten die Kosten die Vorteile überwogen", erinnerte sich Obama.
"Nach dem ich das alles abgewogen hatte, dachte ich an die 9/11-Familien und ihren andauernden Schmerz und spürte, dass es wichtig für uns war, ihn zur Rechenschaft zu ziehen."
Spezialeinheit eingesetzt
Der Einsatz erfolgte in der Nacht zum 2. Mai 2011. Eine Spezialeinheit war aus Afghanistan mit Hubschraubern nach Abbottabad geflogen, hatte das Haus Bin Ladens gestürmt und den Terror-Chef in der dritten Etage aufgespürt und erschossen.
Obama sagte zu CNN, er hoffe, Bin Laden sei sich in seinen letzten Momenten seiner Taten bewusst geworden. "Hoffentlich hat er verstanden, dass die US-Bevölkerung die 3000 Menschen nicht vergessen hat, die er getötet hat."