In Hawaii waren 25 Delegiertenstimmen zu vergeben, in Alaska 16, in Washington 101 Stimmen. Der linksgerichtete Senator setzte sich in allen drei Bundesstaaten überraschend deutlich gegen die eigentliche Favoritin Clinton durch. Den größten Sieg konnte er mit 81,6 Prozent der Stimmen in Alaska einfahren, gefolgt von 72,7 Prozent in Washington. In Hawaii kam Sanders nach Auszählung von 87,8 Prozent der Stimmen auf 70,6 Prozent. Bei den Demokraten werden die Stimmen jedoch proportional vergeben, womit auch Clinton rund ein Drittel der Stimmen erhält.

"Danke Alaska!", schrieb Sanders am späten Abend im Internetdienst Twitter. "Gemeinsam senden wir die Botschaft, dass diese Regierung uns allen gehört." Später schrieb er: "Washington, vielen Dank für die riesige Unterstützung!" Es sei nun schwer zu leugnen, dass seine Kampagne an Dynamik gewonnen habe.

Sanders liegt indes noch immer Längen hinter seiner Rivalin Clinton, die bei den bisherigen Vorwahlen bereits deutlich mehr Delegiertenstimmen gesammelt hat. Um der früheren US-Chefdiplomatin im Rennen um die Kandidatur noch gefährlich zu werden, müsste Sanders die noch anstehenden Vorwahlen mit deutlicher Mehrheit gewinnen. Größere Staaten wie New York und Pennsylvania sind indes eher Clinton wohlgesonnen.

In Wisconsin finden am 5. April Vorwahlen statt. Ein Sieg von Sanders hier gilt als eine wichtige Voraussetzung dafür, Clinton auf ihrem Weg zur Nominierung als Spitzenkandidatin ausbremsen zu können. Die Vorwahlen ziehen sich noch bis in den Frühsommer hin, ehe die Kandidaten offiziell gekürt werden.

Clinton reagierte zunächst nicht auf die Niederlagen in den drei US-Bundesstaaten. Um Präsidentschaftskandidat der Demokraten zu werden, sind 2.383 Delegiertenstimmen erforderlich. Favoritin Clinton sammelte laut einer CNN-Zählung bis Samstag bereits 1.711 Delegiertenstimmen, ihr Konkurrent Sanders hingegen erst 952. "Die Führung von Hillary Clinton ist zu groß", sagte der demokratische Stratege Jim Manley, der die Ex-Außenministerin unterstützt. "Bis auf das Geschrei ist alles vorbei."

Bei den Republikanern, die am Samstag keine Vorwahlen abhielten, führt Multimilliardär Donald Trump das Bewerberfeld an. Er hat bereits mehr als die Hälfte der für die Nominierung benötigten Delegiertenstimmen gesammelt.