Das FBI hatte am Montag überraschend mitgeteilt, dass dank der von einer "externen Partei" vorgeschlagenen Methode das iPhone 5c, um das seit Wochen heftig mit Apple gestritten wird, möglicherweise doch noch ohne Hilfe von Apple entsperrt werden kann. Bisher wurden keine Details zu dem Vorgehen genannt.

Liegt ihm eine Sicherheitslücke zugrunde, müsste diese möglicherweise von einem Regierungsgremium geprüft werden. Es entscheidet, ob solche Schwachstellen geheim gehalten und von den Behörden ausgenutzt werden können - oder zur Sicherheit der Nutzer die betroffenen Anbieter informiert werden sollten. Die Abwägungs-Prozedur heißt "Equities Review".

Ein früherer Vizechef des Abhördienstes NSA, Chris Inglis, sagte dem Finanzdienst Bloomberg, die FBI-Methode sollte aus seiner Sicht einem "Equities Review" unterworfen werden. Ein früherer ranghoher FBI-Experte für Cybersicherheit, Leo Taddeo, betonte zugleich, die Behörden seien nicht verpflichtet, Schwachstellen offenzulegen, wenn sie nicht breit bekannt und nicht einfach zu missbrauchen seien.

Bisher habe die Regierung den Großteil der Sicherheitslücken offengelegt, schrieb Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf eine informierte Person. So seien in einem Jahr nur etwa zwei von rund 100 überprüften Schwachstellen zurückgehalten worden.

In dem Streit mit Apple soll das FBI dem Gericht nun bis zum 5. April berichten, ob es das iPhone entsperren konnte. Es bekomme Hilfe von der israelischen Firma Cellebrite, schrieb die Zeitung "Yedioth Ahronoth" am Mittwoch. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Daten aus mobilen Geräten herauszuholen. Apple selbst weigert sich, dem FBI beim Entsperren des iPhones zu helfen und argumentiert, die dafür benötigte Software würde die Sicherheit für alle Nutzer senken.