Amari wies am Donnerstag den Vorwurf zurück, das Geld in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Vielmehr habe er seinen Sekretär angewiesen, die Briefumschläge mit Bargeld gemäß den Regeln für Parteispenden zu behandeln. Die Firma habe sich geweigert, einen Teil des Geldes zurückzunehmen, woraufhin sein Sekretär rund drei Millionen Yen für seinen "Privatgebrauch" verwendet habe, sagte der einflussreiche Politiker.
Weil die Mitarbeiter Fehler begangen hätten, sei ein Teil des Geldes verschwunden. Als ihr Vorgesetzter müsse er die Verantwortung übernehmen, so Amari.
In einem Medienbericht hatte es geheißen, Amari und seine Mitarbeiter hätten das Geld als Gegenleistung für Hilfe bei Land-Streitigkeiten und Abfallbeseitigung erhalten. Amari ist ein Vertrauter von Ministerpräsident Shinzo Abe und spielte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der "Abenomics" genannten Wirtschaftspolitik. Zudem leitete Amari die Verhandlungen über ein transpazifisches Freihandelsabkommen TPP unter Führung der USA, auf das sich kürzlich zwölf Pazifikanrainerstaaten geeinigt hatten. Abe will mit massiven Staatsausgaben das Land aus der jahrelangen Deflation und Konjunkturflaute führen.
Aufgedeckt hatte den Skandal ein japanisches Nachrichtenmagazin. Regierungschef Abe hatte sich am Vortag noch hinter seinen Minister gestellt. Der Skandal könnte einen empfindlichen Dämpfer für Abe bedeuten. Im Sommer stehen Wahlen zum Oberhaus des Parlaments an.
Amari sagte, die Wirtschaft sei nach 15 Jahren kurz davor, die Deflation zu überwinden. "Wir müssen so schnell wie möglich ein Paket von Gesetzen umsetzen für eine starke Wirtschaft und dabei alle Hindernisse vermeiden - ich werde keine Ausnahme sein", sagte Amari. Abe hat seit seinem Amtsantritt Ende 2012 bereits drei Minister in Korruptionsskandalen verloren.