Cruz, der im ersten Vorwahlstaat Iowa mit Trump gleichauf liegt, warf dem Milliardär bei einer TV-Debatte fehlende konservative Werte vor. Trump stellte infrage, ob der in Kanada geborene Cruz überhaupt Präsident werden dürfe.
Der Immobilientycoon stehe für die um "Geld und Medien" kreisenden liberalen Großstadtwerte New Yorks, sagte Cruz am Donnerstagabend (Ortszeit) in North Charleston. Dazu zähle die Unterstützung von Abtreibung und Homoehe. Im ländlich geprägten Iowa kam der Senator in jüngsten Umfragen laut der Webseite realclearpolitics.com im Schnitt auf 26,9 Prozent, Trump erreichte 27,3 Prozent.
Trump nannte die Äußerungen "sehr beleidigend" für die New Yorker, die ihre Stadt nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wieder nach vorne gebracht hätten. Im Gegenzug zweifelte er an, dass Cruz die rechtlichen Voraussetzungen für die Präsidentschaft erfülle. "Über deinem Kopf schwebt ein großes Fragezeichen", sagte er. "Das kannst du der Partei nicht zumuten."
Klage
Der 45-jährige Cruz ist im kanadischen Calgary als Sohn einer US-Bürgerin und eines Kubaners zur Welt gekommen. Der Senator erklärte, dass die Gesetze in dieser Sache klar seien: "Das im Ausland geborene Kind eines US-Bürgers ist von Geburt an US-Staatsbürger." Trump entgegnete, dass mehrere Verfassungsrechtler anderer Ansicht seien. Sollte Cruz die Nominierung der Republikaner gewinnen, würden die Demokraten umgehend eine Klage anstrengen.
Am 1. Februar macht Iowa den Auftakt bei den Vorwahlen, die sich bis in den Frühsommer hinziehen. Offiziell küren Republikaner und Demokraten ihre Kandidaten bei den Nominierungsparteitagen im Juli, die Präsidentschaftswahl findet am 8. November statt. Präsident Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten, bei seinen Demokraten gilt die frühere Außenministerin Hillary Clinton als große Favoritin.
Vorsprung ausgebaut
Im republikanischen Bewerberfeld konnte Trump einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des "Wall Street Journal" und des Fernsehsenders NBC zufolge seinen Vorsprung zuletzt ausbauen. Der Milliardär liegt demnach mit 33 Prozent Zustimmung landesweit 13 Prozentpunkte vor Cruz.
Der Senator Marco Rubio kommt auf 13 Prozent, der frühere Neurochirurg Ben Carson auf zwölf Prozent. Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush, der vor einem Jahr als Favorit galt, dümpelt mittlerweile bei fünf Prozent. An der TV-Debatte am Donnerstagabend nahmen auch die Gouverneure von Ohio und New Jersey, John Kasich und Chris Christie, teil.
Bush kritisierte Trump erneut für die "verwirrte" Forderung nach einem Einreiseverbot für Muslime in die USA. Außerdem warnte er davor, dass der politische Quereinsteiger einen Handelskrieg mit China anzetteln würde. "Das wäre verheerend für unsere Wirtschaft", sagte der Ex-Gouverneur. "Wir brauchen jemanden mit einer ruhigen Hand als Präsidenten der Vereinigten Staaten."