In einer Mitteilung hieß es, zu den Toten und Verletzten zählten auch Angehörige von Polizisten aus einer benachbarten Unterkunft für Familien der Beamten. Zeitgleich mit der Explosion hätten die Angreifer das Feuer aus Schusswaffen eröffnet.
Die Nachrichtenagenturen DHA und Anadolu meldeten übereinstimmend sechs Tote bei dem Angriff, darunter ein fünf Monate altes Baby und ein Kleinkind. Bei der Bombenexplosion seien die Polizeistation und die Unterkunft stark beschädigt worden. Außerdem sei ein benachbartes zweistöckiges Wohnhaus eingestürzt. Die Autobombe sei am Eingang der Unterkunft hinter der Polizeistation detoniert. PKK-Kämpfer hätten außerdem mit Gewehren und Raketen angegriffen. Zwischen Sicherheitskräften und den Angreifern sei es zu einem knapp 40-minütigen Gefecht gekommen.
Anadolu meldete, nach den Angreifern werde gefahndet. Die PKK-nahe Agentur Firat berichtete, zunächst sei es zu einer Autobombenexplosion gekommen, dann sei die Polizeistation mit Raketen angegriffen worden. Das fünfstöckige Gebäude sei zerstört worden. Firat machte keine Angaben zu den Angreifern.
Im Bezirk Nusaybin der südosttürkischen Provinz Mardin kam es unterdessen zu einem weiteren Anschlag. Ein 42-jähriger Mann sei am Donnerstag durch einen von der PKK gelegten Sprengsatz getötet worden, berichtete DHA. Die Bombe habe einer Polizeipatrouille gegolten. Die Polizisten seien unverletzt.
Seit dem Zusammenbruch einer Waffenruhe im Sommer eskaliert der Konflikt zwischen der Regierung und der PKK. Mitte Dezember begann die Armee eine Offensive gegen die Organisation. In mehreren Städten gehen Sicherheitskräfte unter anderem mit Kampfpanzern gegen Anhänger der Jugendorganisation der PKK (YDG-H) vor, die sich in Wohngebieten verschanzt haben.
Im zentralen Viertel Sur in der Kurdenmetropole Diyarbakir sowie in Vierteln der Städte Cizre und Silopi gelten seit Wochen Ausgangssperren. In Sur waren nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA in der Nacht zu Donnerstag schwere Explosionen und Schüsse zu hören.
Seit Mitte Dezember sind alleine in Sur, Cizre und Silopi nach Angaben der Armee mehr als 500 PKK-Kämpfer "neutralisiert" worden. Nach Angaben der pro-kurdischen Oppositionspartei kamen in dem Zeitraum in diesen Gebieten rund 100 Zivilisten ums Leben. Menschenrechtler beklagen bei der Offensive gegen die PKK Rücksichtslosigkeit gegenüber der Zivilbevölkerung.
Am Dienstag war es in Istanbul zu einem verheerenden Anschlag gekommen. Ein Selbstmordattentäter riss zehn deutsche Touristen mit in den Tod. Die türkische Regierung macht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich, die sich bisher aber nicht dazu bekannt hat.
Der deutsche Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen sagte, er wisse noch nicht, ob tatsächlich der IS hinter dem Anschlag stehe. Er verwies im rbb darauf, dass es in der Türkei derzeit mehrere innenpolitische Konflikte gebe. So habe auch die PKK zuletzt mehrere Anschläge verübt.