"Wir müssen keine Angst haben. Wir werden uns nicht von diesen Terroranschlägen in die Knie zwingen lassen", sagte Präsident Widoko im Fernsehen. Laut Geheimdienst gibt es aber keine Hinweise darauf, dass die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS oder ISIS) hinter den Anschlägen steht. "Es ist definitiv Terrorismus, aber es gibt bis jetzt keine Hinweise auf einen ISIS-Hintergrund", sagte Geheimdienst-Chef Sutiyoso.

Medien berichteten, dass sechs Bomben explodiert seien. Die Polizei vermutet zumindest einen Selbstmordanschlag, mindestens 14 Schützen seien involviert gewesen, meldete Metro TV. Bei den Opfern handelt es sich nach Behördenangaben um einen Polizisten und drei Zivilisten. Nach Medienangaben wurden ein Niederländer und ein weiterer Ausländer getötet. Nach den Detonationen waren auch Schüsse zu hören. Vier Täter wurden getötet, weitere Täter seien auf der Flucht, erklärte die Polizei.

Um 10.30 Uhr Ortszeit (04.30 Uhr MEZ) waren mitten im Zentrum mehrere Explosionen und anschließend Schüsse zu hören. In der Gegend gibt es zahlreiche Bürohochhäuser und Hotels sowie das Einkaufszentrum Sarinah. Ein Augenzeuge berichtete, ein bewaffneter Täter habe außerdem vor einem Starbucks-Café gegenüber dem Einkaufszentrum das Feuer eröffnet. In einem Kino kam es zu einem Schusswechsel zwischen den Angreifern und der Polizei.

Zurzeit seien keine Schüsse mehr zu hören, sagte der Sprecher der indonesischen Polizei, Anton Charliyan. "Aber sie sind noch auf der Flucht, wir befürchten weitere Schießereien." Mindestens ein Angreifer sei auf einem Motorrad entkommen.

Zunächst war unklar, wer hinter dem Anschlag stecken könnte. Erst vor wenigen Wochen waren in Indonesien nach einer IS-Drohung gegen den Flughafen von Jakarta die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden.

Das Land, in dem zahlenmäßig die meisten Muslime weltweit leben, war in den Jahren 2000 bis 2009 Ziel mehrerer schwerer Bombenanschläge. Allein bei einem Attentat auf der Urlaubsinsel Bali wurden im Jahr 2002 insgesamt 202 Menschen getötet. Seither gehen die Behörden hart gegen Extremisten vor. In den vergangenen Jahren hatten diese ihre Anschläge vor allem gegen innere "Feinde des Islam", vor allem die Polizei, gerichtet. Seit 2009 hatte es keine Anschläge mehr gegen Ausländer gegeben.