Die Türkei lässt seit Freitag keine Syrer mehr ohne Visum ins Land, die aus Drittstaaten einreisen wollen. Das soll nach Angaben des türkischen Außenministeriums vor allem Syrer aus dem Libanon und Ägypten treffen, die über die Türkei weiter nach Europa Wollen. Direkt aus Syrien kommende Flüchtlinge sollen weiterhin visumfrei über die Landgrenze gelassen werden.

Die "Politik der offenen Tür" bleibe bestehen, erklärt die Regierung in Ankara. Nach Angaben von Menschenrechtlern und syrischen Aktivisten sieht das in der Praxis jedoch anders aus. Türkische Grenzsoldaten fingen Flüchtlinge an der Grenze ab und schickten sie zurück in das Bürgerkriegsland, bemängelte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) bereits im November.

Die Türkei hat nach eigenen Angaben 2,2 Millionen Flüchtlinge alleine aus Syrien aufgenommen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) kamen im vergangenen Jahr mehr als 800.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg von der Türkei in das EU-Mitgliedsland Griechenland; in der Mehrzahl waren es Syrer.

Ende November hatte die EU mit der Türkei vereinbart, die Grenze besser zu kontrollieren, um damit die Flüchtlinge an der Weiterreise zu hindern. Das funktioniert nach Ansicht Griechenlands allerdings bisher nicht. Noch immer kommen täglich Migranten auf einer der griechischen Inseln an und es kommt bei der Überfahrt weiter zu tödlichen Unfällen.