Das Oppositionsbündnis Mesa de la Unidad Democratica (MUD) hatte am 6. Dezember eine Zweidrittelmehrheit errungen und könnte damit unter anderem ein Referendum zur Absetzung von Präsident Maduro auf den Weg bringen. Auf Antrag der Sozialisten kassierte der Oberste Gerichtshof zuletzt allerdings drei Mandate der Opposition und brachte so deren qualifizierte Mehrheit ins Wanken.
Angesichts der schweren Wirtschaftskrise in Venezuela hatte Maduro zuvor eine Reihe von Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur angekündigt. "Wir werden einen Notfallplan einleiten und eine neue Wirtschaftsstrategie entwerfen", sagte der Staatschef in der Nacht auf Dienstag im Fernsehen. Vor allem Industrie und verarbeitendes Gewerbe sollten gestärkt werden. Er hoffe, dass die Regierungsgegner nun seine Pläne nicht durchkreuzen.
Das südamerikanische Land leidet unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Vor allem der Einbruch des Ölpreises macht Venezuela zu schaffen, in den Geschäften fehlen immer wieder Dinge des täglichen Bedarfs. Offizielle Eckdaten für 2015 hat die Zentralbank bisher nicht vorgelegt. Unabhängige Experten gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr um neun Prozent geschrumpft ist. Die Inflationsrate schätzen sie auf rund 200 Prozent.