"Es wird eine klare Regierungsposition geben, aber es wird einzelnen Ministern überlassen sein, eine andere persönliche Position einzunehmen und zugleich Teil der Regierung zu bleiben", kündigte der konservative Premier an.

Ein britischer Ausritt droht die Gemeinschaft in die schwerste Krise ihrer Geschichte zu stürzen. Cameron hat bis spätestens Ende 2017 ein Referendum versprochen - vermutlich werden die Briten aber schon im Sommer 2016 abstimmen. Die Frage "Brexit" oder "Drinbleiben" spaltet das Kabinett, Camerons konservative Tory-Partei sowie die Briten überhaupt.

Medien sprechen von mindestens zwei potenziellen "Pro-Brexit-Ministern" - noch hat sich aber niemand öffentlich "geoutet". Umfragen sagen beim Referendum ein äußerst knappes Rennen voraus.

Cameron selbst droht, er werde für den Austritt plädieren, falls seine Forderungen nach EU-Reformen nicht erfüllt werden. Cameron will vor allem den Zuzug von Einwanderungen aus der EU begrenzen: Um dies zu erreichen, will er an EU-Migranten bestimmte Sozialleistungen erst nach vier Jahren zahlen, was in der EU sehr umstritten ist.

Eine erste Verhandlungsrunde im Dezember in Brüssel brachte keinen Durchbruch. Cameron rechnet mit einer Einigung im Februar - danach könnte der "Wahlkampf" in Großbritannien beginnen. Diplomaten erklärten bereits hinter vorgehaltener Hand, ein Austritt Londons wäre eine politische Katastrophe.