Später flog Israels Luftwaffe zwei Angriffe auf Ziele im Gazastreifen. Zwei Palästinenser wurden nach angeblichen Messerangriffen erschossen, ein dritter laut palästinensischem Gesundheitsministerium bei einem israelischen Militäreinsatz gegen Steine werfende Randalierer. Regierungschef Benjamin Netanyahu bekräftigte, Israel werde sich "dem Terror nicht beugen".

Bei den Luftangriffen auf den Gazastreifen wurden nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas geführten Innenministeriums zwei Ziele im Süden des palästinensischen Küstengebiets getroffen. Über etwaige Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Zuvor hatte es Raketenbeschuss auf Israel aus dem Gazastreifen gegeben: Zwei Projektile waren laut dem Sender Israel Radio auf offenem Feld im Süden Israels eingeschlagen, ohne dass Menschen zu Schaden kamen. Zu dem Raketenangriff bekannten sich militante Palästinenser mit Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas sprach bei einem Treffen mit der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Montag in Brüssel von einer "extrem ernsten und schlimmen" Lage in Nahost, die sich weiter zu verschärfen drohe. Er rief Israels Regierung auf, den Status quo der Al-Aksa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg zu respektieren und alle Siedlungsaktivitäten im Westjordanland zu stoppen. Mogherini kritisierte die jüngsten Rückschläge für den Nahost-Friedensprozess und sprach von einer "gewissen Frustration", die sich deshalb breitmache.

Seit Monatsbeginn kommt es immer wieder zu Anschlägen von Palästinensern und Konfrontationen, bei denen bisher neun Israelis und rund 60 Palästinenser getötet wurden. Als ein Auslöser der Gewalt gilt der Streit um Besuchs- und Gebetsrechte von Juden und Muslimen auf dem beiden Religionen heiligen Tempelberg in Jerusalem.