Ein Vertreter der turkmenischen Minderheit in Syrien, Abdurrahman Mustafa, sagte dem "Harriyet", im Süden von Aleppo hätten sich bereits rund 50.000 Menschen auf den Weg in Richtung Türkei gemacht. Aleppo liegt nur etwa 50 Kilometer südlich der türkischen Grenze. Russische Luftangriffe hatten in den vergangenen Tagen dort Geländegewinne für syrische Regierungstruppen und verbündete Milizen ermöglicht.
Aleppo war vor dem Beginn des syrischen Krieges im Jahr 2011 die Wirtschaftsmetropole und mit mehr als zwei Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Seit einiger Zeit kämpfen Rebellen und Regierungstruppen um die Kontrolle über die Stadt. Im Osten Aleppos rückt zudem die Jihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) vor.
Die türkische Regierung befürchtet, dass die Militärintervention Russlands die Lage an mehreren Fronten in Syrien entscheidend verändern und mehr als eine Million neuer Flüchtlinge in die Türkei treiben könnte. Schon jetzt leben mehr als zwei Millionen Syrer in der Türkei; viele wollen weiter nach Europa. Die EU verhandelt aktuell mit Ankara, um die Weiterreise von Flüchtlingen einzudämmen.