Die Sprecherin lehnte es ab, die Nationalität der Blauhelm-Soldaten zu nennen, gegen die sich die Vorwürfe richten. Angeblich soll es sich aber um Soldaten aus der Demokratischen Republik Kongo handeln. Die Soldaten sollen zu einem Kontingent der Friedensmission (MINUSCA) gehört haben, das in der Stadt Bambari stationiert war, 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bangui. Die Familien der Opfer hätten sich vor einer Woche bei UNO-Stellen gemeldet.

In den vergangenen Monaten waren immer wieder Missbrauchsvorwürfe gegen Soldaten vor allem in der Zentralafrikanischen Republik laut geworden. Generalsekretär Ban Ki-moon hatte vergangene Woche den Chef der UNO-Mission in der Zentralafrikanischen Republik, Babacar Gaye, entlassen. Ban sagte, dass das Problem das "Krebsgeschwür in unserem System" sei. Kein sexueller Missbrauch dürfe toleriert werden.

Zuletzt war einem UN-Soldaten vorgeworfen worden, er habe Anfang August ein zwölfjähriges Mädchen vergewaltigt. Auch gegen mehrere französische Soldaten wird wegen Kindesmissbrauchs in Zentralafrika ermittelt.

Kampagne gegen sexuelle Gewalt

Vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals in Zentralafrika hat sich die UN-Mission im Kongo mit einer Bilderkampagne gegen sexuelle Gewalt an ihre Mitarbeiter gerichtet. Die Friedensmission in der Demokratischen Republik Kongo (Monusco) startete den Appell am Montag auf ihrer Internetseite, über den UN-Sender Radio Okapi sowie in den sozialen Netzwerken.

Die Initiative betont den Ansatz von "Null Toleranz" gegenüber Blauhelmen und UN-Personal bei sexuellem Missbrauch.

Eines der Bilder zeigt ein junges Mädchen, das auf einem Bett sitzt und das Gesicht in den Händen vergräbt. Auf dem Bett liegen eine UN-Uniform und ein blauer Helm. "Es könnte Ihre Tochter sein", steht dort geschrieben. "Kein Sex mit Kindern." Ein anderes Bild zeigt einen Blauhelmsoldaten mit nacktem Oberkörper hinter Gittern: "Sex mit Kindern ist ein Verbrechen." Auf dem dritten Bild ist ein Kondom mit dem UN-Logo und dem Satz zu sehen: "Dies ist kein grünes Licht für Prostitution."

In der vergangenen Woche hatte nach neuen Missbrauchsvorwürfen in Zentralafrika der Leiter der dortigen UN-Friedensmission seinen Posten räumen müssen. Zuvor waren immer wieder Vorwürfe gegen Blauhelmsoldaten in Zentralafrika laut geworden. Im jüngsten Fall soll ein UN-Soldat Anfang August ein zwölfjähriges Mädchen vergewaltigt haben.