Beide Präsidenten lobten das Abkommen als historische Einigung, die Teheran vom Bau einer Atombombe abhalten werde. Beide Staatschefs seien übereingekommen, sich in dieser Frage weiterhin eng abzustimmen. Außerdem hätten Obama und Putin den Wunsch geäußert, auf einen Abbau regionaler Spannungen, insbesondere im Bürgerkriegsland Syrien, hinzuarbeiten, hieß es weiter. Der Ukraine-Konflikt wurde in der Mitteilung nicht erwähnt.

Bereits in einem Interview mit der "New York Times" hatte Obama Moskaus Rolle bei den Atomverhandlungen gelobt: "Russland war eine Hilfe dabei", sagte der US-Präsident. Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist insbesondere wegen des Konflikts in der Ostukraine angespannt, wo pro-russische Separatisten gegen die ukrainische Armee kämpfen.

Die fünf UN-Vetomächte, darunter die USA und Russland, sowie Deutschland hatten am Dienstag in Wien ihre jahrelangen Verhandlungen mit dem Iran über ein Atomabkommen abgeschlossen. Teheran verpflichtet sich darin zu tiefgreifenden Einschnitten bei der Urananreicherung und akzeptiert umfassende internationale Kontrollen. Im Gegenzug sollen die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden, nur das Waffenembargo bleibt vorerst bestehen. Bei Verstößen sollen die Strafmaßnahmen allerdings sofort wieder verhängt werden.

Die USA brachten nach Angaben aus Diplomatenkreisen am Mittwoch einen Resolutionsentwurf in den UN-Sicherheitsrat ein, um das Abkommen von Wien formal zu billigen. Der Text würde die bisherigen UN-Resolutionen zum iranischen Atomprogramm ersetzen. Ein Votum im Sicherheitsrat könnte den Angaben zufolge am Montag oder Dienstag erfolgen. Eine Zustimmung gilt als sicher.