Die Diskussion wurde als "lebendiger Austausch" bezeichnet: Kubas ehemaliger Präsident Fidel Castro hat sich binnen einer Woche zum zweiten Mal öffentlich gezeigt. Der 88-jährige Revolutionsführer habe mit Militärvertretern und Beamten über Bevölkerungswachstum und Klimawandel gesprochen, berichtete die staatliche Zeitung "Granma" am Samstag. Sie druckte drei Fotos ab, auf denen Castro bei der Veranstaltung vom Donnerstag zu sehen war.
Als Präsident war Castro für seine stundenlangen Reden berüchtigt. Erst vor wenigen Tagen war Castro im Fernsehen zu sehen, wie er bei einer Podiumsdiskussion in Guatao unweit von Havanna ausgiebig über die Herstellung von Käse sprach. Nach Angaben der staatlichen Medien diskutierte Castro mehr als vier Stunden lang mit Käseexperten über die Qualität des kubanischen Käses und die verschiedenen Produktionsmethoden. Nach Angaben seiner Biografen interessiert sich Castro seit den 1960er Jahren leidenschaftlich für die Käseherstellung.
Fidel Castro, der die Macht im Jahr 2006 aus gesundheitlichen Gründen an seinen Bruder Raul abgegeben hatte, hält sich seither weitgehend der Öffentlichkeit fern. Die meisten von den Staatsmedien veröffentlichten Aufnahmen zeigen ihn bei sich zuhause beim Empfang ausländischer Würdenträger.